Fahrzeugtechnik Studium - Wer von euch machts und was sagt ihr dazu?

  • Bezüglich Universität oder Fachhochschule hab ich bereits beides gesehen.
    Nach der Matura/Abitur habe ich zuerst begonnen Maschinenbau an der TU in Graz zu studieren (4 Semester).
    Mein Problem mit der Uni war aber hauptsächlich das stark theoretische Gemüt der Universitäten.
    Zumindest bei uns war es so, dass die Lehrveranstaltungen wie Mathe etc. in Gruppen von wenigsten 150 Studierenden (Übungen) biszu 800 Studierenden (Vorlesung) abgehalten wurden.
    Selbstverständlich sind die MB-spezifischen Lehrveranstaltungen schwächer besetzt, der echte Dialog zum Vortragenden ist aber nie wirklich entstanden.
    Was mich noch gestört hat, war die geringe Präsenz von Lehrveranstaltungen im Bereich Simulationstechniken und CAD. Die Universität hat solche Dinge nur in der Theorie befasst, aber so gut wie keine Übungen am Gerät oder in Form von Projekten mit Firmen angeboten.
    Da ich mich ja, wie bereits erwähnt, stark für die Simulation im Maschinenbau interessiere, im speziellen den Bereic CFD, gab es und gibt es derzeit eigentlich nur den Studiengang auf meiner FH, welcher sich direkt und Schwerpunktmäßig damit befasst. In diesem Bereich hinken meiner Meinung die Universitäten hinterher, da diese Disziplin aus der technischen Mathematik bzw eigentlich aus der Numerik entstanden ist und basiert. Viele technische Universitäten verweisen bei vertieftem Interesse dann eher an die Mathematik-Institute als daran zu denken neue Studienschwerpunkte zu eröffnen....Alles eine Frage des Geldes


    Im Endeffekt sind die Nachteile der Uni, die ich genannt habe, die Vorteile und Gründe der Fachhochschule. Kleine Gruppen, Dialog zum Vortragenden, enge Verknüpfung mit der Industrie, sehr gute Ausbildung an diversen relevanten Programmen.


    Ich will jetzt hier nicht für die FH werben, ich habe das Universitätsleben genossen, die Vorteile wie Selbsteinteilung und größere Flexibilität was das Zusammenstellen der Studienschwerpunkte betrifft sind nicht von der Hand zu weisen.


    Auch ist es wichtig, sich eine gute Fachhochschule auszusuchen. Leider gibt es genug schwarze Schafe, die es ermöglicht haben und ermöglichen, unter Einsatz von genügend Geld, sich einen Titel quasi zu erkaufen.
    Der über lange Jahre hinweg eher negative Ruf geht unter anderem auf diese Institute zurück und, nicht zuletzt, auf die Tatsache, dass die FH-Studiengänge bis zum Bologna-Prozess lediglich 8 Semester dauerten und der Dipl.-Ing. (FH), zurecht, als Schmalspur-DiplIng gehandelt wurde.




    Dank der Bildungsreform auf 10 Semester und einem besseren Auge auf die Qualität der Ausbildung denke ich aber, dass es in den neuen Studiengängen eigentlich keinen Unterschied mehr geben sollte ob Universität oder Fachhochschule.
    Ich wollte nach dem Abitur auf keine Fachhochschule, aufgrund der stark verwurzelten Vorurteile, mittlerweile muss ich aber sagen, zumindest auf meine jetzige FH bezogen, würde ich auf keine TU mehr wechseln.


    Aber im Endeffekt ist der Titel ja doch nur ein Eintrittsticket ins Berufsleben, was man danach daraus macht, ist jedem selbst überlassen. Eine schlechte Ausbildung wird man da oder dort nicht bekommen.

  • Hey stadles. Ich gehe mit dir zu 100% konform! Fachhochschulen haben in der Tat einen wünschenswert hohen Spezialisierungsgrad bei optimaler Betreuung. Aaaaber: Jenachdem wo du später landen wirst, fehlt dir die Breitenwirkung einer Universität (So sprach der Wirtschafsingenieur ^^). Wie gesagt, wenn du ein klares Ziel vor Augen hast, wie in deinem Fall Simulationstechnik, dann bist du sicher gut beraten, eine FH zu besuchen.
    Sollte man aber, wie crischan, noch keine genaue Ahnung haben, oder wie er sagt, gar nicht so fachgebunden arbeiten wollen, würde ich immer noch zur Universität tendieren, zumal ihm da der Einstieg zu anderen akademischen Graden i.d.R. auch leichter fällt. (zumindest was die Promotion angeht)


    Bin übrigens total begeistert von deinem Schwerpunkt! Hut ab! War mir auch nicht bewusst, dass man das überhaupt irgendwo vertiefen kann. Musstest du noch gesonderte Numerik und FEM Vorlesungen besuchen?


    Gruß

  • Im Prinzip war das Bachelor-Studium allgemeiner Maschinenbau wie auf jeder Hochschule
    Mathe, Mechanik, Thermodynamik, FLuiddynamik etc. ... klassisch halt.


    Das Masterstudium sah in den beiden ersten Semestern so aus:


    12 SWS Numerik, höhere Analysis und Statistik (8VO, 4UE)


    6 SWS nichtlineare und lineare FEM
    6 SWS CFD
    6 SWS MKS
    Dazu noch 6 SWS Regelungstechnik
    je 4 SWS VO; 2 SWS Übung und Projektarbeit


    und jetzt im dritten Semester kommen noch 6 SWS Prüfstandstechnik dazu


    Und halt so Nebendinge wie Rechtsvorlesungen, Wirtschaftsgeschichten etc.

  • Asloooo



    ich war gestern in WOB bei der Ostfalia und wollte jetzt mal davon Berichten, falls jemand vllt vor einer ähnlichen Entscheidung steht.
    Zu erst ein mal, die FH dort ist wirklich Klasse!
    Es ist alles auf das Thema KFZ Ausgelegt.
    Prüfstände, Messstände etc. alles vorhanden und ein Wind und Strömungskanal ist im Aufbau.
    Die Hochschule an sich hat mich schon sehr begeistert, also was dort geboten wird ist wirklich Klasse und der Standort Wolfsburg ist für ein Fahrzeugtechnik-Studium auch nicht der schlechteste.
    Das Gespräch war sehr aufschlußreich, das Studium befasst sich aber wirklich nur mit dem Thema KFZ.
    Und es ist im Grundstudium fast identisch mit dem eines MB, ein paar kleinigkeiten wurden weg gelassen und ein paar KFZ-Spezifische Sachen hinzu gefüngt, aber im Grunde lernt man nicht viel anderes als auch ein MB-Student.


    Jetzt habe ich mich schon bereits mit verschiedenen Universitäten in Verbindung gesetzt und an fast alles Unis gibt es im weiteren studienverlauf, also in den Fachsemestern auch Kraftfahrzeugteschnische Module.
    Eine nette Dame aus der Leibnitz Uni in Hannover hat mir gesagt, dass das Grundstudium, also die ersten 4 Semster in allen Uni gleich sind.
    Und falls ich dann eine Uni finden sollte, bei der ich dann im Fachstudium besser im Bereich KFZ Studieren kann, ich dann ohne weiteres wechseln könnte, da alles annerkant wird.


    Ich tendiere schon sehr zu einem Studium im Bereich MB.


    Jetzt mal noch eine Frage, es heißt überall, dass man ein Vorpraktikum braucht.
    Wo macht man dieses am besten um MB zu studieren?


    mfg.

    MfG. Chrischan

  • Also in Österreich ist kein Praktikum im Vorhinein nötig. Lediglich das Berufspraktikum im Zuge der Bachelor-Arbeit ist Pflicht.

  • Mit einer Promotion ist das auch nicht mehr so einfach. Mitunter wird man schon etwas schraege angeschaut, wenn man mit dem Titel herumwedelt. Hat er nun gegutenbergt oder nicht? Das Ansehen geht derzeit etwas den Bach herunter.

  • Naja hier in Bürokratendeutschland ist es so gut wie bei Jeder Uni pflicht 8 Wochen Praktikum vorher oder bis ende des 3. Semsters abgeleistet zu haben....


    Also das mit der Promotion liegt ja noch ein weiter Ferne, erstmal sollte das Studium hinter sich gebracht werden.
    Und naja ich würde jetzt nicht behaupten, dass das Ansehen eines wirklichen promovierten Doktor jetzt so starl geschädigt wurde, durch Gutenberg.


    Denn wenn man in seinem Fachgebiet Promoviert hat, dann hat man sicherlich auch die Kenntnisse über seinen Promovierten Fachbereich.


    mfg. chrischan

    MfG. Chrischan

  • 12 SWS Numerik, höhere Analysis und Statistik (8VO, 4UE)


    6 SWS nichtlineare und lineare FEM
    6 SWS CFD
    6 SWS MKS
    Dazu noch 6 SWS Regelungstechnik
    je 4 SWS VO; 2 SWS Übung und Projektarbeit


    Ach du heilige SCHE*SSE!! :D Ich war nach 3 Semestern mit 12SWS höherer Mathematik und 4SWS Statistik schon total am Ende^^
    Respekt!


    Ja, zum Thema Praktikum: In der Tat will fast jede deutsche Uni im MB-Sektor ein Vorpraktikum von ~8Wochen und ein Fachpraktikum von 6-15Wochen (Wir müssen die 15 Wochen machen -.-).
    Ich habe damals einen Teil des Vorpraktikums vor Studienbeginn erledigt, den Rest in den ersten Semesterferien. Grund war einfach, dass Grundpraktikanten von den meißten Unternehmen "verschmäht" werden, weil sie im Grunde nix leisten, aber trotzdem Geld und Kapazitäten verschlingen. Musste dann nehmen was kam.
    I.d.R. geht es darum, elementare Grundkenntnisse zu erlangen, weniger, den späteren Beruf mal kennen zu lernen. Meißt ist dann in einer Art Praktikantenordnung festgelegt, was das Praktikum beinhalten sollte. Das sind dann Dinge wie "manuelles Bearbeiten von Werkstoffen" "Arbeit an formgebenden Maschinen" "Gießen und Härten" und was weiß ich, was sonst noch alles.
    Ich hab mein Grundpraktikum damals als absolut elementar empfunden - Unmengen an praktischem und theoretischem Wissen mit nach Hause genommen.
    Mir schien es so als hätte ich dadurch Zugang zu dem ganzen trockenen, übertheoretisierten Kram aus den Vorlesungen bekommen.
    Mein Tipp ist, such dir (wenn du die Möglichkeit zu wählen hast) das Unternehmen für dein Grundpraktikum nicht über dessen Reputation aus, sondern nach dem, was sie dir als Praktikant bieten können - Und damit meine ich nicht die Entlohnung!!:P (Das wirst du aber weniger durch Anfragen erfahren sondern eher über Erfahrungsberichte anderer, die dort schon gewesen sind. ;))


    Für dein Fachpraktikum solltest du dir dann Gedanken über Reputation u.ä. machen. Häufig bleibst du nämlich bei diesem Konzern hängen und wirst da auch die ersten Jahre deines Berufslebens verbringen.


    Gruß

  • Ach so ein Praktikum :D


    Das wird in Österreich im Zuge des ersten Studienjahres intern in den Uni-Werkstätten erledigt ;)

  • Die kommen bei uns noch dazu. Die ersten 3 Semester mit je etwa 8-10 SWS (Vor- und Nachbereitung eingerechnet) ;)

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