Jemand hier der sich mit Dachbodenausbau auskennt ?

Mit der Glaswolle gebe ich dir recht,wird nur immernoch in einem Atemzug genannt.
Wenn man es Gewissenhaft Ausführt und sich Zeit lässtist das eine Arbeit die man definitiv selber machen kann.
Als Dampfbremse am besten auf eine Gewebeverstärkte zurückgreifen,die halten schon bisschen was aus.
OSB wird keine preisliche Alternative sein.Wenn es nur um die Kosten geht wird nichts an Gipskarton ranreichen....

Ein Stenderwerk macht nur Sinn wen du eine neue Wand ziehen willst! Die Dämmung würde ich nicht innen bei einer normalen Wand sondern außen machen. Falls du Innen aber GKB dafor machen willst, solltest du 21x72 Rauhspund nehmen, der egalisiert ist.
Dann kommt es auf den Typ Wand den du hast, ich schätze mal außen Verklinkert, dann eine Luftschicht und dann ganz normalen KS oder?
In der Luftschicht dämmt man am besten, mit einer sogenannten "Trendwandplatte".
Ich hoffe ich habe es dir recht verständlich erklärt, habe so wenig Fachbegriffe wie möglich versucht zu verwenden.
Warte mal die Wände sind innen mit Styropor gedämmt?

lg

Tobi

So jetzt hab ich ein bisschen mehr Zeit und eine ordentliche Tastatur.

Zuerst ein bisschen Bauphysik/Bautechnik/Begriffserläuterung damit du verstehst was es mit Dampfbremse, Unterspannbahn, Dämmung, Wärmebrücken usw. aufsich hat.

Dach:
Im Grunde ist ein Ziegeldach so aufgebaut wie in dem Schnitt den hier auf Seite 1 bereits gepostet hat.
von aussen nach innen:
Dachziegel
Dachlattung und Konterlattung (dient als Unterkonstruktion für die Dachziegel und Hinterlüftung damit Feuchtigkeit die bei Sturm, oder Ziegelbruch durch die Dachziegel durchkommt wieder abtrocknen kann)
Unterspannbahn (dient als Notdoch bei Ziegelbruch/Sturm damit die Dämmung vor Feuchtigkeit geschützt ist, UND damit die Dämmungsschicht von Wind geschütz ist-winddicht)
Tragkonstrukion/Dämmung
Innenausbau (zusätzliche Dämmung / Dampfbreme- dazu später mehr)

So ist ein Dach im Grunde aufgebaut.
D.h. nach dem Dachziegel hast du quasi noch 2 Abdichtende Ebnene (Dampfbremse , Unterspannbahn)
Generell ist wichtig das ein Aufbau immer von innen dach aussen offener wird! Ansonsten kann ein Bauschaden entstehen! Daher kommen auch Begriffe wie diffusionsoffene Unterspannbahn.
Es gibt Dampfbremsen + Dampfsperren. Dampfsperren braucht man dann wenn die Aussenhülle sehr dicht ist. (Weil Aufbau von innen nach aussen muss offener werden)
Wozu brauch ich die Dampfbremse und warum ist das ordentliche Verlegen so wichtig?
Im Grunde ist es so (Fachmänner werden mit der Erklärung unzufrieden sein, aber ich denke so versteht man worum es geht): Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Haben wir jetzt keine Dampfbremse, wandert die warme feuchte Luft in unserem Aufbau immer weiter nach aussen und kühlt dementsprechend ab kann die Feuchtigkeit nicht mehr binden, und es entsteht Kondensat (ist unser Feind! )
Daher muss die Dampfbremse sauber verlegt und verklebt sein damit das nicht passiert! Aufpassen dabei bei Druchführungen wie: Elektroleitungen, Fernsehschüssel, Ausstiegslucken...
Kondesat kann auch auch bei Kälte/Wärmebrücken auftreten.
Das sind Bereiche an denen die Wärme schneller entweicht, daher auch lückenfrei dämmen!
Auch ist es eben wichtig das bei einem Solchen Aufbau aussen die Winddichte ebene vorhanden ist, ansonsten könnte der Wind die kalte Luft in jede kleine Fuge der Dämmung drücken.

Ich hoffe so ist das ganze ein bisschen verständlicher für dich.
So und jetzt was ich machen würde:
1. Abklären ob deine Ziegel noch länger halten, denn wenn ein neues Dach in denn nächsten Jahren ansteht dann würd ich das noch abwarten.
2. Dach ist OK, dann schaun das die Unterspannbahn dicht ist.
3. Die Sparrenzwischenräume mit Steinwolle, Mineralwolle, Holzweichfaser ausdämmen. Bei uns sagt man dazu Klemmfiz (den schneidet man von der Rolle ca. 1cm breiter ab wie der Abstand zw. den Sparren ist und dann hält er von selbst) z.B.: sowas hier
4. ca. 5-8cm Lattung (trockene Holzlatten) an den Sparren anbringen. Diese ausgleichen, bei einem 30 Jahre alten Dach musst du schaun das du eine möglichst ebene Fläche erhälst. Abstand der Lattung 59cm (bzw. Achsabstand 62,5cm)
5. Diese 5-8cm wieder ausdämmen.
6. Auf dieser Lattung + Dämmung die Dampfbremse aufbringen und verkleben.
---DU könntest die Dampfbremse auch zwischen den Sparren + der Zusatzdämmung/Lattung einbauen.
Das bringt dir den Vorteil das du in den 5-8cm mit Elektroleitung fahren kannst ohne das du jede Leitung wieder abkleben musst.
Hat aber den Nachteil das diese 5-8cm Dämmung immer leicht Staub im Raum erzeugen.
Bei vielen Leitungen würde ich die Dampfbremse zw. Sparren + Zusatzdämmung anbringen, bei wenig Leitungen innen nach der Zusatzdämmung.
7. Dampfbremse verkleben und auch auf Giebelwände sauber ankleben. Nach diesem Schritt bereits aufhören würd ich nicht, den die Klebebänder halten einfach besser wenn darauf noch eine Schicht angepresst wird. In Österreich haben wir bis jetzt keinen Hersteller gefunden der für die Klebebänder mehr als 5 Jahre garantiert das diese halten.
8. Eine Streuschalung anbringen (Sind raue Bretter Breite 8-16cm Stärke 25mm. Diese einfach mit so ca. 10-25cm Abstand anbringen, alle 62,5cm Achse sollte wieder ein Brett sein, denn die Gipsplatten sind 1250mm breit.
9. Wenn es dir so gefällt bzw. als Lager ausreicht--> Ende.

Die Streuschalung bringt dir dann den Vortei wenn du später Gipskartonplatten montierst das die Schrauben nicht die Dampfbremse durchdringen, Und du kannst auch mit Leitungen fahren, ohne die Dampfbremse zu durchdringen, allerdings nicht so flexible wie bei der Variante mit der weiter außen liegenden Dampfbremse.
15mm Gipskarton + 25mm Schalung, Schrauben sind normal 30mm lang.

Generell denke ich das du solange es nur ein Lagerraum ist kaum Probleme mit Schimmel haben wirst, auch wenn du nicht sauber arbeitest, da das Klima ohne Heizung keine Probleme machen wird. Davon aber nicht täuschen lassen, wenn du später im Dachboden heizt wird dich das dann wieder einholen!

Zur Wand:
Als erstes Abchecken ob irgendwo eine Winddichtefolie eingebaut ist.
Eigentlich stimmen die Aussagen schon das man außen dämmt, hat bei aber keinen Sinn wenn die Fassade nicht geändert werden soll.
Innen das Styropos würde ich entfernen und entsorgen.
So würde ich es machen:
1. Winddichtfolie, Dampfdiffuisionsoffen abringen, ankleben.
2. Senkrechte Holzlatten anbringen 5/8cm wieder gut einrichten damit die Wand gerade und eben wird.
3. Lattung ausdämmen.
4. 2. Lage 5/8 Lattung horizontal
5. Lattung ausdämmen
6. Dampfbremse anbringen. Wichtig: Übergänge zum Dach ordentlich verkleben!
7. Streuschalung

Das mit den Fenstern habe ich nicht ganz verstanden, du willst diese innen dann überdämmen? Wenn du das machst brauchst du sehr dichte Dampfbremse da das Klas / Alufprofil sehr dicht ist! (Aufbau von innen nach aussen immer offener ) In diesem Fall muss innen sehr dicht sein!

Wenn der jetztige Boden als Lagerraum OK ist würde ich ihn so lassen. Denn wenn du später einen Wohnraum machst brauchst musst du in sonst wieder entfernen da du im Boden einige Installationen zu verlegen haben wirst.
Alternativ könntest dir auch gleich einen Trockenestrich verlegen. z.B.: hier
Mit der Gefahr das du dich später ägern wirst wenn du drauf kommst das du gerne Heizungs+ Elektroleitungen im Fußboden verlegt hast.
Als Übergangslösung vl. OSB Platten am Bodenverlegen. Die könnten dann auch drinnen bleiben wenn du später einen Etrich rein machst.
Bei den OSB platte aber aufpassen, da gibts Qualitativ große Unterschiede, hab schon oft welche gesehn die so schlecht verpresst sind das du dir am Boden ohne Schuhe Späne einziehst. Du kannst dafür auch Verlegeplatten V100. Würde dabei aber einfach nach dem Preis entscheiden.

Falls du noch Fragen hast, helf ich dir gerne weiter.
Wenn wer Einwände zu meinen Vorschlägen hat, dann aber bitte nur mit einer Erklärung wieso damit man darüber diskutieren kann.

Schaut gut aus! Hat sich die Arbeit doch gelohnt!

Das Problem bei solchen Arbeiten ist immer: am Anfang geht alles schnell, schaut gleich nach viel aus, und dann arbeitet man den ganzen Tag, und man merkt kaum einen Unterschied zum Morgen.
Sei aber froh dast du beim dämmen nicht noch vorher alte Dämmung entfernen hast müssen! Das wär die Höchststrafe!!!

Ich klinge mich hier mal ein ist ja ein super thread hier!

Wohne auch in einem älteren Haus Baujahr Anfang 80er. Dach ist ein Welleneternit hinterlüftet, dann eine Lage Dachpapp und Holzschallung.

Würde den Dachboden gerne als Trainingsraum nutzen. Strom/ Licht ist schon vorhanden und ist so verlegt das es beim Dämmen nicht stört. Heizung/Wasserleitungen gibt's es nicht und wird es auch nicht. Es gibt ein Dachfenster und zwei seitliche Fenster. Bodenbelag gibt es keinen nur Estrich.

Grundsatzfrage von mir Styroporplatten sind ansich ungeeignet weil die nicht atmungsaktiv sind oder wiso?

PS: Könnte nämlich die Styropoplatten GRATIS bekommen.

Bin noch beim umbauen der Wohnung und hab mich mit der Thematik nicht sonderlich befasst. Grundinfos würde mir hier schon reichen.

Danke!