Ur-GT 1.4TSI Getriebeschaden, nach Reparatur weiter heulende Schleiffgeräusche

  • Hallo,


    ich bin mir nicht sicher, ob das Motor-Unterforum das Richtige ist, finde aber nichts Passenderes.



    Ich erzähle die Geschichte mal von Anfang an. Ich war mit meinem Golf GT 1.4TSI EZ 07/06, denn ich im Juli 2013 mit ~78.000km gekauft habe, Anfang bis Mitte August im Urlaub am Bodensee (zum 2. Mal) und in der fränkischen Schweiz (zum 3. Mal).


    Relativ am Ende des Urlaubs stellte ich plötzlich fest, das der Wagen auffällige laute Geräusche in bestimmten Gängen macht, wie heulendes Schleiffen. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich in niedrigen Gängen kaum noch stark beschleunigen konnte, weil dann relativ bald zwar die Drehzal plötzlich extrem nach oben schnellte, aber der Wagen kaum beschleunigte.


    Aufgefallen ist mir das erstmal auf dem Rückweg von einer längeren Fahrt nach Regensburg (ca. 150km). Auf dem Hinweg ist meine Partnerin gefahren. Ich erinnere mich noch, dass wir irgendwo auf der Landstraße plötzlich einen Ruck gespürt haben, als seien wir über einen dicken Ast gefahren, aber niemand von uns fünf hatte vor oder hinter dem Auto etwas gesehen.



    Sicher war ich mir dann am nächsten Tag, da ist mir oben beschriebenes Verhalten ganz deutlich aufgefallen. Betroffen waren auf jeden Fall der 2. und 3. Gang. Dazu ist vielleicht erwähnenswert, dass ich die ganzen zwei Wochen ständig ziemlich starke Gefälle runtergefahren bin und dann immer im 3. oder sogar 2. Gang mit nicht allzuviel Bremse, wo der Wagen auch ziemlich laut geworden ist.


    Nach Beratung mit Vater und Schwiegervater haben wir uns trotzdem am nächsten Tag auf den Rückweg nach Bochum gemacht (knapp unter 500km), allerdings über Coburg, wo wir noch die Veste besichtigt haben. Auf der Abfahrt von dort war es richtig extrem, im 3. Gang den Berg runter trotz aller Bremserei extrem laut. Inzwischen hatte sich das schon etwas verändert und hat sich auch auf der Rückfahrt weiter verändert: Der 4. Gang war auch betroffen, anfangs war der 2. Gang deutlich schlimmer, später weniger, dafür der 4., nach einer Weile auf der Bahn ist mir auch aufgefallen, dass der 6. auch betroffen ist, allerdings ein deutlich leiseres, schrilleres Geräusch von sich gibt. Zuhause ist mir dann am nächsten Morgen aufgefallen, dass der Wagen vorne Öl verliert.



    Ich habe den Wagen dann in die Werkstatt eines Freundes gegeben, wo zunächst der Austrittspunkt des Öls nicht fesgestellt werden konnte. Eingehendere Untersuchungen ergaben dann, dass sich im Getriebe ein kleiner Stift/Bolzen gelöst und verselbstständig hatte, so dass im Gehäuse ein Loch entstanden war, wovon er mir auch Fotos gezeigt hat. Das Getriebe wurde dann ausgebaut und mit tlw. gebrauchten Teilen (z.B. Gehäuse) wieder instand gesetzt.


    Als ich den Wagen dann vorletzte Woche abgeholt habe, kam schon auf der Rückfahrt die Ernüchterung: Die Geräusche waren zwar viel leiser, aber immer noch da. Konkret konnte ich festellen, dass sie im 6. Gang unverändert sind, ab etwas über 1000 U/min auftreten und etwa bei Landstraßengeräuschen von Abroll- und Windgeräuschen übertönt werden. Im 3. sind sie noch deutlich ab etwas unter 2000 U/min, aber wesentlich leiser als vorher, im 2. und 4. sind sie auch hörbar, aber nur sehr schwer. Der 5. und wohl auch der 1. sind nachwievor unauffällig. Fahren tut er aber wieder gut, die Gänge gehen besser rein als vorher und auch beschleunigen tut er auf der Bahn gut.


    Ich bin jedenfalls am nächsten Tag wieder zur Werkstatt und der Mechaniker hat mir eine Fahrt gemacht, wo leider der Vorführeffekt eintrat: Auf dem Beifahrersitz hörte ich nahezu nichts bzw. konnte es oft kaum von den Kompressorgeräuschen oder Ähnlichem unterscheiden. Allerdings ist er auch nur innerorts im Verkehr gefahren und dann auf der Bahn mit 120. Er nahm etwas war, was ungewöhnlich sein könnte, meinte aber, dass könnte eher ein undichter Luftschlauch sein. Er riet mir, erstmal ein bis zwei Wochen zu fahren und das Ganze zu beobachten.



    Das habe ich nun gemacht und obige Beobachtungen auch auf langen Strecken bestätigt. Da ich diese wegen eines Umzugs nach Niedersachsen momentan häufige machen musste, war ich nich nicht wieder bei ihm und möchte auch erstmal eure Meinung und Ideen haben, bevor ich wieder zu ihm gehe. Vor allem hat er mich verunsichert, ob es nicht doch was anderes sein könnte, z.B. der Kompressor. Man hört die Geräusche übrigens besser mit geschlossenen Fenstern.



    Konkreter Anlaß zu meinen Zweifeln ist, dass der Wagen fast direkt nach dem Kauf einen Fehler am Magnetventil (oder Magnetkupplung)? des Turboladers (oder Kompressors?) hatte, der auf Garantie behoben wurde. Ich habe auch ein bischen das Gefühl, dass der Wagen in niedrigen Gängen bzw. im niedrigen Drehzahlbereich kraftloser ist als früher, aber das kann Einbildung sein. Vor einem Jahr habe ich außerdem schonmal leise, schrille Schleiffgeräusche im 6. Gang auf der Bahn wahrgenommen, die dann aber irgendwann wieder weg waren. Anfang des Jahres musste bei etwas über 100.000km die Steuerkette getauscht werden, kurz danach hatte ich ein Problem mit einer klemmenden Ansaugklappe, was mein Kumpel auch behoben hatte. Außerdem bin ich im April gegen eine Schutzplanke gefahren, weshalb im Rahmen der Vollkasko beinahe die komplette Fahrerseiter erneuert werden musste (beide Türen samt Griffen, Kotflügel vorne und hinten, A-Säule). Als die Probleme auftraten, hatte der Wagen etwas über 119.000km weg.



    Ich hoffe, ihr könnt mir helfen einzuschätzen, ob ich die Geräusche auf das Getriebe oder etwas anderes zurückzuführen sind.

  • Habe noch vergessen zu schreiben, dass man die Geräusche nur deutlich hört, wenn das Gaspedal auch betätigt wird, obwohl ich mir einbilde, sie auch ganz schwach zu hören, wenn ich (am Gefälle) rolle.

  • Die Magnetkupplung sitzt auf der Wasserpumpe und schaltet den Ladekompressor zu. Die habe ich bei 140000 km geradde das zweite mal neu bekommen. Das erste mal war zwischen 60 und 70000 km. Damals gab es Klappergeräusche, diesmal hat sie nicht mehr geschlossen und der Motor hatte keinen Bumms.
    Prüfen kannst das bei stehendem Fahrzeug Kupplung getreten etwas Gas geben dann sollte ein Klacken und das Kompressorgeräusch zu hören sein.
    Der Kompressor wird bis höchstens 3500 Umdrehungen zugeschaltet ab da macht der Turbo allein die Musik. Wenn in höheren Drehzahlbereichen die Geräusche weg sind könnte es schon mit dem Kompressorantrieb zu tun haben. Der Kompressor selbst mache wenig oder gar keine Probleme sagte man mir als die Magnetkupplung gewechselt wurde.
    Natürlich kann auch mit dem Getriebe noch was sein aber wenn es ordentlich repariert wurde sollte das in Ordnung sein.
    Desweiteren finde ich es Quatsch mit dem Motor bergab runter zu schalten und Motorbremsen zu wollen, der bremst eh nicht das juchtelt nur die Drehzahl hoch und man muss doch richtig bremsen das das Auto nicht schneller wird.
    Such Dir mal in der Nähe einen mit VCDS und lass mal auslesen im Fehlerspeicher stehen mancjmal ganz hilfreiche Sachen.

    VCDS HEX-V2 vorhanden, für Codierungen oder Fehler auslesen im Raum Gera -> PN


    Es geht doch nichts über Bodenfreiheit

  • Danke für die Antwort. Die erste, die ich hierzu überhaupt in irgendeinem Forum bekommen habe.


    Magnetkupllung wurde bei mir wie gesagt auch fast direkt nach dem Kauf gemacht, dürfte so bei 82.000km gewesen sein. Ich höre tatsächlich häufig beim Schalten (weiss jetzt nicht ob rauf oder runter) oder Beschleunigen ein Klacken, was man mir mein ich als Schließen oder Lösen der Magnetkupllung beschrieben hat, und was ich vorher nicht so oft wahrgenommen habe.


    Allerdings sind die Geräusche eben eigtl immer da - über 4000 U/min mach ich zwar selten in einem anderen als dem 5. oder 6. Gang, aber ich hatte es auch kürzlich im 3. und 4. mehrfach bei starkem Beschleunigen und ich habe das Geräusch noch wahrgenommen, im 6. auf jeden Fall auch. Es wird nur bei höheren Geschwindigkeiten ab 60/70 km/h zunehmend von Abroll- und Windgeräuschen übertont und ist auf der Bahn nicht mehr wirklich gut auszumachen.


    Der Kollege hat glaube ich ein VCDS und hat es auch vor der Reparatur benutzt. Müsste ich nicht auch irgendeinen Fehler angezeigt bekommen, wenn das Boardsystem einen feststellen kann?


    Ich werde auf jeden Fall in ein bis zwei Wochen nochmal mit dem Wagen zu ihm gehen. Ich habe nun eine Stelle als Studienrat in Niedersachsen bekommen und ziehe aus Bochum dorthin. Nächste Woche darf ich schon unterrichten und beziehe für die Woche eine Ferienwohnung, dann sind Herbstferien, in denen ich den Umzug mache. Da möchte ich natürlich, dass mit dem Auto danach alles in Ordnung ist.

  • Wenn die bei der reperatur des Getriebes aber nicht alle Lager und Wellen ersetzt haben kann es immer noch vom Getriebe kommen. Das Getriebe ist bei dir mit wenig oder gar kein Öl gefahren worden. Und auf so einer Strecke da würde ich drauf bestehen das die alles im Getriebe neu machen. Ich würde sagen daß das Getriebe noch defekt ist. Du hörst es jetzt nur nicht mehr so stark da das Getriebe ja wieder mit ausreichend Öl läuft.

  • Auch dir danke für die Antwort.


    Das ist natürlich die wahrscheinlichste Variante. Deine Erklärung halte ich auch angesichts des Befunds für sehr einleuchtend. "Darauf bestehen" ist natürlich so eine Sache, es war ja ein Freundschaftsdienst, auch wenn er mir deutlich sagte, dass er sich bei Fortbestehen des Problems auf jeden Fall nochmal kümmern werde. Aber bei der Reparatur hat er ja wohl versucht, die Kosten für mich niedrig zu halten und einen Austausch weiterer Teile müsste ich wohl bezahlen und auch die Arbeit, wenn das Getriebe nochmal ausgebaut und auseinandergebaut werden muss (macht er ja nicht alles alleine), wird mir wohl kaum geschenkt, sondern höchstens günstig berechnet.


    Immerhin läuft Getriebemäßig alles besser als vorher, auch als vor dem Schaden, die Gänge gehen so gut rein wie lange nicht mehr.

  • Gerade aus dem Grunde der Kosten des aus und einbau würde ich das Risiko mit dem Getriebe nie eingehen. Da es wie oben schon geschrieben soviel km ohne oder mir wenig Öl gefahren wurde ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering das Getriebe wirtschaftlich noch zu retten. Das es jetzt besser läuft ist klar es es wird jetzt wieder geschmiert und es sind ja auch schon etliche Teile im Getriebe gewechselt worden aber 100% nicht alle die durch den Ölmangel in mitleidenschaft gezogen wurden.

  • Soviel teurer wird das am Ende auch nicht. Es gibt Firmen die General überholen. Auch ein gut gebrauchtes wäre möglich. Aber am Ende würde mir es auf den Sack gehen mit dieser Ungewissheit zu leben on ich ankomme oder nicht. Und was kostet es jetzt das Getriebe wieder aus und einbauen da wäre gleich ein anderes günstiger gewesen. Es ist halt das Risiko es hätte halt auch gut gehen können aber bei der Vorgeschichte wäre mir das Risiko zu groß. Kopf hoch ich habe dir nur das schlimmste geschildert, vielleicht ist es auch etwas anderes aber es deutet leider alles auf das Getriebe hin.

  • In Anbetracht der Tatsache, dass ich in absehbarer Zeit ein neues Auto will und das auch schon vorher überlegt habe, aber definitiv noch eine Weile mit dem Wagen auskommen muss, ist das natürlich ein blöde Ausgabe. Allerdings kann es auch sein, dass derWagen noch als Zweitwagen für meine Freundin genutzt wird.

  • Solang das Getriebe jetzt läuft und auch besser schaltet als vor dem Vorfall würd ich mir merken Gedanken machen.


    Klar stört es vielleicht ein wenig, aber es ist ja gut.
    Später könnte man immer noch das Getriebe tauschen, falls es überhaupt den Geist aufgibt

    "Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe." - Walter Röhrl


    Gruß,
    Black-Magic-G5


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  • Genau es kann noch ewig laufen oder jeden Moment den Geist aufgeben ist halt das Risiko. Wenn du damit leben kannst im ungewissen zu fahren dann mach es. Wird dann nur unwesentlich teurer wenn das gerade im Urlaub auf der Autobahn passiert.

  • Eigtl. kann ich es mir nicht leisten, plötzlich ohne Auto dazustehen, v.a. wenn sowas zwischen Niedersachsen und Bochum während des Umzugs oder einem Besuch passierte.

  • Siehst du da haben wir es schon! Wenn du das Auto nur bei dir rum bewegst mal zum einkaufen und 5 km zur Arbeit dann kannst du so weiter fahren. Aber das mit dem Umzug und drumherum. Da kann es schnell mal richtig teuer werden. Mit dem Klamotten auf der Autobahn und dann noch abschleppen usw. Vielleicht kannst du dir für den Umzug ein Auto von jemandem leihen.

  • Das Teil wird schon halten..


    Mit Getriebeschaden kann man auch fahren, is dann eh schon im Eimer.
    Hatte mein Vater erst letztens beim Firmenwagen.
    Ist dann aber noch Eben 150 km nach hause gefahren und ist dann am nächsten Tag in die Werkstatt.
    War zwar kacke zum fahren, geht aber. :D

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