Anleitung Lackieren auf Kunststoff - Bitte helft bei einer Schritt für Schritt erklärung!

  • So, das Thema verrät viel;). Ich hab demnächst mal wieder vor, ein paar Teile für den Lackierer vorzubereiten. Im endeffekt möcht ich hier nur mal durch gemeinschaftliche Leistung/ Erfahrungen und natürlich auch durch Tipps und Tricks vom Lackiererprofi eine Anleitung/ eine Art FAQ zur Lackierung auf Kunststoff/ Plastik schaffen.


    Ich hab schon seit längerem immer öfter mal irendwelche Teile selbst geschliffen und grundiert, sodass der Lackierer nur noch den Basislack und den Klarlack lackieren musste.
    Ich hatte keinerlei Vorstellung vom Lackieren und den Dingen, die man beachten muss, wenn man z.B. Plastikteile vorbereitet.
    Bis jetzt bin ich immer mit folgender vorgehensweise sehr gut zurecht gekommen:
    Beispiel an einem Frontspoiler
    - die grobe Oberfläche sorgfältig wegschleifen (120er bis max. 180er Körnung und Excenterschleifer)
    - grobe rillen/ aufrauhungen wegschleifen (240er Körnung, teils Excenterschleifer, teils von Hand)
    - das geschliffene Plastikteil mit einem Tuch/ Lappen mittels Verdünnung/ Silikonentferner reinigen, sodass die Poren frei sind
    - Kunststoffhaftvermittler, eine Art Schicht, die die Oberfläche verändert, dass die Haftfähigkeit für den Lack gewährleistet ist auftragen mittels Lackierpistole (bei kleineren Teilen genügte immer Spraydose) auftragen
    - Ablüftzeit beachten
    - Grundierung/ Spritzspachtel/ SprayFiller mittels Lackierpistole (bei kleineren Teilen genügte immer Spraydose) auftragen, damit sich offene Poren schließen und sich eine homogene Fläche bildet
    - Ablüftzeit beachten, Grundierung durchtrocknen lassen
    - mittels Schleifklotz/ Schleifschwamm/ auch von Hand die fläche mit 240er - max 400er Körnung schleifen
    - Nassschleifen mit 400er, anschließend 600er und wenn nötig mit 1000er Körnung


    > Fertig, um darauf zu lackieren.


    So war meine bisherige Vorstellung von einer Grundierung für Kunstoffe. Nun tun sich aber bei mir noch hunderte Fragenan auf. Für kleinere Teile, wie Front- und Heckstoßfänger, Spiegelkappen oder Rammschutzleisten hat das immer sehr gut funktioniert, doch jetzt will ich eine ganze Stoßstange behandeln.


    > ist die Verwendung von sog. Weichmacheradditiven nötig?
    > welche Grundlage muss ich schaffen, damit ich auf dem Plastik spachteln kann? Ich geh mal von ner blanken Kunstoffoberfläche aus, also was muss ich vor dem Spachtel tun?[es wird eine spezielle Elastik-spachtelmasse verwandt, max. Tiefe etwa 2,5mm, durchschnittlich 1mm]
    > muss ich beim Kauf eines Spritzfüllers darauf achten, dass er speziell für Plastik geeignet ist, oder kann ich durch den Weichmacherzusatz und (bzw.) den Kunststoffhaftgrund auch mit "normalem" Spritzfüller arbeiten?



    Danke vorerst für die Mithilfe/ euer Interesse:):):)

    Einmal editiert, zuletzt von Lexy00 ()

  • Na dann möchte ich mal beginnen,


    Also Deine Beschreibung der Vorgehensweise ist im Prinzip korrekt, es fehlen nur ein paar leider sehr wichtige Zwischenschritte.


    1. Feststellen um welchen Kunststoff es sich handelt (Kunststoffe müssen unterschiedlich behandelt werden)


    Man unterscheidet grob in Elastomere (Gummi)
    Plastomere (biegsame Kunststoffe können durchwärme verformt werden)
    Duroplaste (dauerhaft in gleicher Form bleibend)


    Und natürlich nach den Kunststoffarten ob nun PVC , EPDM, ABS
    Dieses ist wichtig weil einige Kunststoffe nicht mit scharfen Lösern behandelt werden dürfen (Anlösegefahr).


    Der Stoßfänger wenn er schwarz und unbehandelt ist sollte vor dem bearbeiten ersteinmal
    gründlich mit Siliconentferner gereinigt werden (stehend mit dem Pinsel nach unten ablaufen lassen)
    Anschließend bei ca. 40 - 60 Grad 20 Min. Tempern
    (also in einem Ofen aufwärmen um die Poren zu öffnen und ggf. enthaltene Trennmittel austreten zu lassen.)
    Danach das ganze noch einmal von vorn wieder reinigen mit Siliconentferner , erneut Tempern.
    Danach mit ca 800er Schleifpapier (Excenter) oder mit grbem Schleifpad (rot) anschleifen
    Die Padlösung bietet sich eher an denn hier kann gleich mit Siliconentferner naß geschliffen werden und der Reinigungseffekt erzielt werden.


    Danach sind Kratzer oder Lunker mit einem Kunststoff-PVC Spachtel zu glätten (dieser ist extrem elastisch) Ein Primern ist noch nicht erforderlich.


    nach dem Schliff des Spachtels muß der Stoßfänger noch mit einem Haftvermittler versehen werden. Gibt es auch in Sprühdosen wie erwähnt.


    Jetzt sollte der gesamte Stoßfämger mit einem dünnen Gang 2K Kunststoffüller benetzt werden.
    Nach der Durchtrocknung kann der Basislack (Ohne Weichmacher) aufgetragen werden.
    Danach wird der Klarlack etwa mit 20 % Weichmacher versehen und das gesamte gemenge dann mit Härtet (üblicherweise 2:1 angesetzt) jetzt noch den Klarlack spritzen und Fertig sind wir.


    Dieses ist die offizielle Vorgehensweise wie sie z.B. VW vorschreibt.
    Der schwarze Stoßfänger kann auch kurz vor dem Beschichten noch beflammt werden wie es die Industrie macht (Bunsenbrenner) das sorgt für eine bessere Haftung) Muß aber nicht sein.


    Der Weichmacher ist immer nur im Klarlack zu verwenden , nicht im Füller oder Basislack.
    Man kann auch dieses weglassen aber wenn der Stoßfänger einmal stärker verformt wird, dann kann es leicht zu Rißbildungen kommen (bei leichten Anstößen)


    So, ich hoffe damit etwas weitergeholfen zu haben



    Euer Franky

  • So, will ich mal den 5 Jahre alten Beitrag wieder Aufwecken :D


    Wo bekomme ich denn 2K-Kunststoff-Füller als Spraydose her? Finde ich nirgends....
    habe nur 2K-Acrylfüller, 2K Epoxy-Grundierfüller, 2K Express-Grundierfüller, 2K
    Rapid-Grundierfüller, 2K HS Dicksschichtfüller, 2K Nass in Nass Füller gefunden.


    welche Füllerfarbe nehme ich denn bei einem laserblue perleffect? Hellgrau oder Weiss?


    Klarlack aus der Spraydose sollte 2K sein, oder?


    Als Basislack laserblue lc5j habe ich als Hersteller VW, Multona, GS Fill In, Glasurit und mipa gefunden... welchen sollte ich nehmen?

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