3. Zündspule defekt

  • Bei 59150 km ist heute früh innerhalb von wenigen Wochen die dritte Zündspule verreckt (AZD 77 kW), die Abgaswarnleuchte blinkte.
    Also ab zu Unger, und weil ich nicht auch noch von der 4. Spule überrascht werden wollte, tauschte ich die auch noch aus (Unger hat das Original-VAG-Ersatzteil).
    Der Motor läuft nun wieder seidenweich und hat die gewohnte Leistung, aber die Abgaswarnleuchte ist immer noch da, nun allerdings auf Dauerlicht.
    Da muß der Fehler wohl noch herumspuken. Ich habe die Batterie mal abgeklemmt, aber anschließend ist die Leuchte wieder da. Muß ich zum Freundlichen, um die Fehlermeldung beseitigen zu lassen?
    Frage an VW: Wie bekommt man es hin, daß das Verfallsdatum lebenswichtiger Teile so eng beieinander liegt? Haben die das etwa programmiert?

  • Nach ca. 10 km Fahrt und erneutem Starten des Motors ist die Abgaswarnleuchte erloschen und seither dunkel. Offenbar hat die Elektronik so eine Art Selbstlerneffekt und wartet erstmal ab, ob denn mit der Zündung wirklich alles ok ist.
    Was ich schlimm finde, ist die Tatsache, daß der Vorbesitzer, ein VW-Mitarbeiter, schon mal einen neuen Satz Zündspulen bekommen hat, denn deren Fertigungsdatum ist 07/2001, während die EZ 04/2001 war. VW hat das Problem ganz bequem ausgesessen und im Rahmen einer erweiterten Kulanz (5 Jahre lt.VW-Werkstatt) immer ruhig abgewartet, bis das nächste Opfer in die Werkstatt mußte. Und dieses konnte noch froh sein, wenn der Ausfall nicht auf der Landstraße beim Überholen eines Lastzuges passiert ist. Zu einer Rückrufaktion hat es nie gereicht, auch bei Inspektionen gab es keinen vorsorglichen Austausch. Eine Schande! Für das Auswechseln der Zündspule berechnet VAG übrigens über 30 €, ein Wucher, denn in Eigenleistung habe ich 5 Minuten dafür gebraucht, und bei ATU (früher Unger) ist das Originalteil auch noch 10 € billiger. Die Zündspulen gehen weg wie warme Semmeln, erzählte mit der ATU-Verkäufer.
    Im Nachhinein ist festzustellen, daß sich der Ausfall doch irgendwie angekündigt hat, obwohl die Abgaswarnleuchte noch dunkel blieb. Zuweilen war der Kaltstart schlecht, im Leerlauf gelegentliches Ruckeln, irgendwie fühlte sich der Motor ein wenig zugeschnürt an, dafür ist er ja ohnehin bekannt, aber man gewöhnt sich daran. Jetzt geht er ab wie Schmidts Katze, soweit die 77 kW aus nur 1,6 l das überhaupt zulassen.

  • Bei mir hat die erste ca. 18.000 km, die zweite 24.000 km gehalten. Auf die dritte bin ich jetzt vorbereitet.


    Was mich daran wirklich ärgert: VW weiß ganz genau, daß sie seit Jahren Murks verbaut haben und die Dinger sterben wie die Fliegen. Ok, wenn die Rotstifte als dem BWL-Department der Meinung sind, haben die Kunden halt Pech gehabt ist das eine.


    Das andere ist, daß die Dinger in den unmöglichsten Situationen (Sonnnabend nacht auf der Autobahn) ausfallen und ja nun beileibe keine Standardteile sind. Fährt man noch größere Strecken, riskiert man den Kat. Soll der Kunde dann auf Kosten von der VW Mobilitäts-Garantie einen Mietwagen nehmen oder wie stellen die sich das vor?


    Da sollte man dem Kunden doch wenigstens anraten, eine Ersatzzündspule mitzuführen, damit das Fahrzeug instandgesetzt werden kann, wenn man mal auf einer Fernfahrt irgendwo ein Problem hat. Aber nicht mal dazu reicht es.


    Es erfüllt einen ja schon mit Sorge um den Standort Deutschland, daß VW es nicht mehr hinbekommt, Zündanlagen zu konstruieren, die 200.000 km bei regelmäßiger Wartung durchstehen. Beim Golf II vor 15 bis 20 Jahren war das noch möglich. Bin mal gespannt, ob VW es jemals schafft, diesen Qualitätslevel wieder zu erreichen.

  • Ich habe jetzt immer eine dabei, denn ich habe nach dem 3. Ausfall einer Zündspule innerhalb von 8 Wochen jegliches Vertrauen in das Fahrzeug verloren, obwohl nun alle 4 neu sind. Aber die sind Made in Italy, also Magneti Marelli oder dgl. Das macht wenig Hoffnung.
    Mein Vertrauen in VW ist auch dahin. Als ich nach kurzer Zeit mit dem zweiten Zündspulendefekt bei Winter in Berlin eintrudelte, wollten die mich erst wegschicken, und ich mußte sehr bestimmt auftreten, damit man sofort tätig wurde. Die dritte und vierte Zündspule kaufte ich dann bei ATU und baute sie selber ein, eine Sache weniger Minuten.
    Das Fahren mit defekter Zündspule und somit 3 Töpfen ist für den Kat weniger gefährlich, wohl aber für die Mechanik des Motors. Die Motorsteuerung schaltet das betreffende Einspritzventil ganz oder teilweise ab. Die "stillgelegte" Zündkerze ist leicht feucht, hat aber sonst eine gesunde Gesichtsfarbe. Allerdings braucht man für die extrem schlanke Zündkerze, die auch noch in einer engen Öffnung tief vergraben ist, einen speziellen Steckschlüssel SW 17. Ein normaler kommt da nicht hinein.
    Bei meinem Golf II Bj. '86, 1,6 l, 75 PS, hat es solche Probleme nie gegeben. Ich fuhr ihn 16 Jahre lang, ca. 150 000 km, und er hatte nie eine Motorpanne.
    Ich glaube, dieser Golf ist wohl mein letzter VW.

  • Da gibt es offenbar auch Spulen von Bosch oder Beru. Sind die auch so katastrophal?


    Danke für die Info, daß man den Kat nicht tötet. Ich habe mir da schon Sorgen gemacht. Dauerhafte Zündaussetzer sind eigentlich ein gutes Mittel, um Kats ins Jenseits zu befördern.


    Ich habe mir beim letzten Termin auch eine Zündspule extra mitgeben lassen und komm mir vor wie mit einem Trabbi, da hat man auch immer Zündkerzen und Kerzenstecker mitgeführt - nur daß die so oft nicht kaputt gingen.


    Schön jedenfalls zu wissen, daß das Problem bei AZD häufiger ist. Die Pannenhäufigkeit finde ich allerdings schon etwas heftig.

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