Gasanlage LPG - Vollsequentielle BRC Anlage im Golf V 1.6 1k

  • Grüße!


    Ich habe bis jetzt noch keine Beiträge erstellt, weil ich meist nur lese, aber bin schon eine Weile Mitglied im Forum.


    Heute möchte ich mit euch meine Erfahrung über meinen Gasumbau teilen um vielleicht allen die Informationen benötigen, oder sich Pro und Contra abwiegen müssen Hilfestellung zu diesem doch meist kompliziertem und undurchsichtigem Thema zu geben. Ich werde das ganze bei evtl. Veränderungen aktuallisieren, da die BRC- Anlage ja "nur" 10k km gefahren ist bis jetzt. Wobei sich ab so einer Laufleistung schon ein Trend erkennen lassen muss.


    #1 mein Golf V 1.6 United


    105 PS, kein Motor-/Chiptuning
    mit LPG ca 10k km gefahren (keine Probleme bisher)


    #2 Die Gasanlage


    ist von BRC im Wert von 2200 € und vollsequentiell (dh. Jeder Zylinder wird einzeln angesteuert und mit Gas eingspritzt) und der Tank wurde in der Ersatzradmulde eingebaut (53l, betankbar zw. 40-45l wegen der 80% Sicherheitsvolumen)
    diese Art der Anlage ist zum einen die modernste verfügbare Technik. Selbst gesteuert wird die Anlage durch einen kleinen Knopf an dem 5 winzige LED einmal den Füllstand des Tanks und zum anderen ob die Anlage aktiv, aus oder gerade umschaltet zw. Benzin und Gas anzeigen. Über diesen Knopf lässt sich die Anlage auch aus/ein schalten. Im Normalbetrieb schaltet sie bei mir einfach kurz nach dem Start zu. je nach Temperatur von Draußen braucht sie etwas länger um die Anschalttemperatur vom Motor zu erreichen. Liegt bei mir ca bei 1-2 km fahren (im Winter 2 km, bei -10°C) oder wenn es warm ist 60 sec. ist der Motor bereits gefahren und warm bis 30 sec. Lässt sich aber bei dieser vollsequentiellen Anlage alles auch programmieren vom Umrüster, was eine gute Anpassung an das Fahrzeug ermöglicht. Minimalen Benzinverbrauch hat man also immer kurz nach dem Starten bzw. die ersten km.


    Folgende Vorteil:
    1. zum einen das einfrieren im Winter, wie bei alten Anlagen, vermieden wird
    2. es wird kein Benzin mehr mitverbraucht
    3. der Leistungsverlust wird wesentlich minimiert (liegt bei ca. 5%, motorabhängig - statt 10-15%)
    4. der Gasverbrauch und Einspritzverhalten kann genauer über die Steuersoftwäre umgestellt werden und es ist wesentlich mehr Feintuning möglich (Anlage ist voll programmierbar von Verhalten, Anschaltzyklen, Einspritzmenge usw.)
    5. LPG wird direkt eingespritzt ohne Verdampfer
    6. kann bei neuen Abgasnormen eingesetzt werden, da EUR 4-5 mühelos erreicht werden kann
    7. Bei mir rechnerisch 5-6 Cent mit LPG pro km und mit Benzin ca 11-12 Cent pro km Kosten (habe bisher ca. 400 € Ersparnis in dem halben Jahr) (Benzinpreis von 1,409 €)
    8. Bei sparsamer Fahrweise durschnittlich 50-60 Stadt und 120-130 km/h Autobahn mit kurzen Strecken bis 180 km/h und 70% Autobahn/30% Stadt sind gute 400-430 km (hab auch schon 460 km geschafft) pro Tank LPG drin (Preis dafür ca 23-25 €) - Preisrsparnis trotz Mehrverbrauch also ca 45% gegenüber Benzin
    9. Nimmt man Bezin dazu erhöht sich die Gesamtreichweite bei mir auf bis zu 1100 km (LPG + Benzin Tank), was sehr weite Strecken auch günstiger macht
    10. LPG ist bis 2018 vom Staat steuerlich begünstigt (Preis bleibt stabil zw. 59 und 65 cent je nach Region) (allg.) - ich tanke für 62,9 Cent
    11. LPG-Tankstellen gibt es mittlerweile echt überall, bin auch schon viel umher gekommen (Bayern, Hessen, NRW, Sachsen uvm.) ... allein in meiner Nähe 4 und ich wohne nicht gerade in einer Weltstadt ^^


    Allg. bzw spezielle Nachteile:
    1. sehr teuer
    2. fester Wartungsplan der eingehalten werden muss
    3. Zündkerzenlebensdauer sinkt (allg.)
    4. Es sollte nur hochwertiges Öl (wie Castrol 5w30 - 504 00 und 507 00 wie bei Longlife III) benutzt werden, da die Verbrennungstemperatur von LPG höher ist als von Benzin (allg.)
    5. Ölwechsel sollte aller 15-20k km erfolgen auch bei Longlife-Intervallen (allg.)
    6. Hohe Drehzahlen sollte man vermeiden da damit die Lebensdauer des Motors sinkt (Zylinderkopfdichtungen werden sonst zerstört), also sind Gasanlagen nichts für "Raser". Bei bis 4,5k U/min sollte die Lebensdauer nicht beeinträchtigt sein. (allg.)
    7. Bei Ersatzradmulden-Umbau wird das Kofferaumvolumen geringer (dazu später mehr)
    8. Man verbraucht mehr LPG als Benzin (ca. 1-1,5l bei mir) (allg.)
    9. Leistung wird geringer bei LPG, ca. 10%. Fühlt sich bei mir wie das Zuschalten der Klimatronic an gegenüber Benzin ;) (allg.) - merkt man aber bei moderater Fahrweise nicht. Nur die Endgeschwindigkeit ist bei mir von max. 210 km/h auf 190-195 km/h gesunken.


    Alles in Allem eine ausgeglichene Statistik, wobei ich die Vorteile gravierender finde als die Nachteile, sonst hätte ich mich nicht dafür entscheiden den Umbau zu machen. Diese Entscheidung bleibt aber dann wohl besser jedem selbst überlassen, zumal es ja ein starker Eingriff in das Auto ist.


    #3 Thema Additiv


    Additive werden manchmal Empfohlen, Fakt jedoch bisher ist, es gibt keine bewiesene Wirkung, nur Vermutungen.
    Ich habe selbst bei VW, Fachwerkstätten und meinem Freundlichem, sowie verschiedenen Umrüstern und selbst bei meiner Versicherung nachgefragt und bin immer auf die selbe Antwort gestoßen: "Schaden kann es nicht, die Wirkung ist aber nicht nachprüfbar"
    Sieht man jedoch den Mehrpreis von ca. 300 € (Bei der BRC für den Additiveinbau) und den Mehrpreis für das Additiv selbst pro Jahr, außerdem noch das man keinen Vorteil bei Wartungsintervallen, Versicherung oder anderem erhält ist für mich dieser Einbau flach gefallen. Lieber doch in kürzeren Abständen bei 10-15k km mal hochwertiges Öl was die Temperatur senkt und den Verschleiss minimiert komplett Wechseln und auf die Drehzahl achten. Mein Umrüster hat mir sogar davon abgeraten weil er in den Jahren in denen er es verbaut hat noch keinen Vorteil feststellen konnte nur den Nachteil des Mehrpreises (fährt auch selbst BRC Anlagen aber einmal mit und ohne Additiv in der Familie)


    #4 Tank, Einfüllanschluss


    Habe den Tank in der Ersatzradmulde, dieser fasst 53l also kann ich im Endeffekt ca 40-45l tanken, kommt auch etwas auf die Tanksäule an.
    Der Tank steht exakt 4,5 cm +ber die Mulde hinaus, was meinen kofferaum um diesen Wert verkleinert.
    Ich habe mir in selbstearbeit eine klappbare Holzplatte zugeschnitten, angefertigt und diese mit schwarzem Filz beklebt und über dem Tank aufgelegt. Kleine Auflageflächen habe ich mit Styrodur an den Rändern gemacht, damit nichts kippelt. Damit sieht mein Kofferaum immernoch "normal" aus und die Seiten neben dem Tank sind noch als Stauraum nutzbar. Also minimaler Kofferraumverlust und es sieht wirklich schick aus. Werde bei gelegenheit noch Bilder des ganzen hinzufügen. Arbeitsaufand 30 € und da ich ungeübt bin 4 h ^^ aber jetzt wohl locker in 1-2 machbar ... wollte es aber sehr genau machen.
    der Einfüllanschluss konnte bei mir mit neben den Einfüllstutzen fürs Benzin in der Klappe verbaut werden, ist also völlig unsichtbar von Außen :)


    Ich hoffe das ich allen die sich mit dem Thema beschäftigen eine Hilfe war und das ganze so verständlich und objektiv wie möglich zusammengefasst habe.


    So long, Darksidewalker

  • Hi ein sehr informativer Beitrag nur eine Ergänzung:

    4. Es sollte nur hochwertiges Öl (wie Castrol 5w30 - 504 00 und 507 00 wie bei Longlife III) benutzt werden, da die Verbrennungstemperatur von LPG höher ist als von Benzin (allg.)


    Aus den von die Genannten Gründen würde ich kein Longlife und schon garkein Castrol Öl nehmen, hochwertig ist Castrol nicht(siehe R32 Kettenspanner Thread) Man sollte lieber Öle von Liqui Moly, Mobil 1 oder Addinol nehmen, diese kommen deutlich besser mit den höheren Temperaturen zurecht und bilden im Gegensatz zu Castrol keinen Ölschlamm.
    Wie du aber schon richtig geschrieben hast, von Longlife Intervallen sollte man gänzlich die Finger lassen.



    LG Eike

    Gruß StraightShooter
    mein
    Golf.de
    Moderator

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