Mir ist etwas passiert, was an dummem Zufall kaum zu überbieten ist.
Ich habe in der Nacht vom 30.09. auf den 01.10. unweit von meinem Elternhaus meinen Golf 5 GT 1.4TSI gegen ein parkendes Auto gefahren und so einen Totalschaden verursacht. Ich bin nach Niedersachsen gezogen und bin an dem Tag für die Herbstferien (bin Lehrer) zu Besuch gekommen und habe dann nachts meine Freunden zu ihren Eltern gebracht. Ursache des Unfalls war eine saudämliche Ablenkung durch etwas total unwichtiges und Nebensächliches.
Am Unfallort war schon ziemlich klar, dass es ein Totalschaden sein würde, was der Dekra-Gutachter mir dann bald bestätigt hat. Nicht nur das die komplette Frontschürze inkl Kühlergrill zerrissen war, das Vorderrad auf der Fahrerseite hatte sich in den Schweller gedrückt und so diesen, den Kotflügel und die Fahrertür deformiert, die Achslenker waren auch verbogen und die Lenkung hätte auch ausgetauscht werden müssen. Bei einem Wiederbeschaffungswert von 6.850€ und einem Restwert von 3.240€ waren die Reparaturkosten einfach um die 1000€ zu hoch (genaueres müsste ich nachsehen).
Ich habe den Wagen dann an den Restwertbieter verkauft, einen Schrotthändler aus Dortmund. Erst vor einer Woche habe ich mir Ersatz beschafft - einen 120d Edition Sport.
Nun komme ich zu Beginn der Weinachtsferien nachhause und entdecke bei einer Karrosseriewerkstatt auf dem Heimweg, keine 200m vom Unfallort entfernt, meinen Golf. Ich konnte es erst gestern im Dunkeln überprüfen, aber es klebt noch meine grüne Plakette mit meinem jetzt wiederverwendeten Kennzeichen sowie die Vignette für die Schweiz aus dem Sommerurlaub an der Windschutzscheibe. Vermutlich würde ich hinter dieser auch den Parkschein finden, der mir dahintergerutscht ist. Die Front wurde allerdings mit einer vom GTI repariert, die NSW samt Halterungen fehlen noch.
Ich habe natürlich sofort bei den Suchmaschinen überprüft, ob den nun jemand zum Verkauf anbietet, und bin, denke ich, fündig geworden. Es paat alles, EZ, Fabre, Motor, Modell, Anzahl Türen, Ausstattung. Nur der Kilometerstand ist exakt 300km niedriger als auf meinem Abschiedsfoto. Von einem Unfallschaden wird auch nichts erwähnt (aber auch nichts Gegenteiliges) und der Preis entspricht exakt dem Wiederbeschaffungswert.
Die 300km wären wohl zu wenig, um wirklich von Betrug zu sprechen. Sollte der Verkäufer aber tatsächlich behaupten, der Wagen sei unfallfrei, oder nur einen kleinen Schaden angeben, wovon ich bei dem Preis ausgehe, wäre das imho Betrug. Abgesehen von dem letzten Unfall hatte ich im Mai noch einen weiteren (auf der Bahn die Schutzplanke touchiert), durch den die gesamte Fahrerseite ausgetauscht werden musste. Außerdem hatte der Wagen im Sommer einen Getriebeschaden, der von einem Bekannten nur tlw. behoben wurde.
Das ganze regt mich ziemlich auf, obwohl es mir egal sien könnte und ich mit dem Wagen eigtl. nichts mehr zu tun habe. Aber wie soll ich darauf reagieren?
- Zur Polizei? Die wird mir sagen, dass nichts Wesentliches vorliegt.
- Anzeige bei Autoscout beanstanden? Bringt wahrscheinlich nicht viel, schlimmstenfalls setzt er es woanders rein
- Händler drauf ansprechen? Der wird sich nicht für mich interessieren.
- Abwarten und bei Verkauf den Käufer ausfindig machen (über Fahrgestellnummer?) und informieren? Geht das?
- Als interessierer Käufer ausgeben und aushorchen?