Moin Moin
ich wollte euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen und dem einen oder anderen vielleicht die Zweifel nehmen.
Allgemein:
Coatings, oder auch gern Nano- oder Keramikversiegelung genannt, sind in dem Bereich der Autopflege in aller Munde. Hersteller wie Gyeon, Liquid Elements, Nanolex oder ServFaces fallen recht häufig bei diesem Thema.
Hier erstmal ein paar generelle Stichpunkte zu Coatings:
- deutlich härter als herkömmliche Versiegelungen oder Wachse
- bieten eine höhere Standzeit
- erzielen einen eher harten Spiegelglanz
- Der Lack wird deutlich besser vor Kratzern geschützt
- Wasser perlt deutlich extremer vom Lack ab
Die mir bekannten Coatings sind flüssig und werden mit einem Applikator aufgetragen. Es ist sehr wichtig, dass der Lack wirklich sauber ist, wenn man das Coating aufträgt. Bei fehlerhafter Anwendung hat man schnell unschöne Flecken oder Schlieren auf dem Lack.
Um diese Fehler zu vermeiden habe ich mir vorher etliche Erfahrungsberichte und Anwendungsempfehlungen durchgelesen. Im Endeffekt kann man sagen, dass es kein Hexenwerk ist so einfach wie Wachs auf- und abtragen ist es nicht, es ist aber auch keine Raketenwissenschaft
Meine Wahl:
Ich habe mich für das CQuartz UK von CarPro entschieden. Andere Coatings wie das EcoShield von Liquid Elements standen aber auch weit oben auf meiner Liste. Beim CQuartz UK hat mir aber gut gefallen, dass es extra für eher unbeständiges Wetter gemacht wurde. Das UK deutet dies bereits an Beim diesem Coating kann man bereits nach einer Stunde, nachdem es abgetragen wurde, das CarPro Reload als sogenannte Opferschicht auftragen, falls man seinen Wagen durch den Regen bewegen muss. Das Cquartz hat unter der Reload Schicht die Möglichkeit auszuhärten, auch wenn es regnet. Da ich Laternenparker bin fand ich diese Tatsache sehr interessant. Zudem hat man etwas mehr Zeit beim Abtragen als bei anderen Coatings
Equipment:
- Coating (in meinem Fall CQuartz UK)
- 4x kleine Suede(Velur) Tücher
- 1x Applikatorblock
- 3x Mikrofasertücher zum Abnehmen für Coatings 40cmx40cm
Vorbereitung:
Vorab: Sofern man nicht an einem gut belüfteten Ort arbeitet, sollte man eine Atemmaske tragen. Zudem empfiehlt es sich Handschuhe zu tragen.
Im ersten Schritt sollte man den Lack gut vorbereitet haben (geknetet, poliert und gereinigt). Ich habe meinen Lack mit CarPro Essence auf das Coating vorbereitet. Das Essence ist ein Precleaner mit Eigenschaften einer Finishpolitur speziell für Coatings. Vergleichbar mit dem Limeprime bei Dodo Wachsen Ich habe mir also den Schritt mit einer Finishpolitur dadurch gespart.
Ein Durchgang mit einem Reiniger wie dem Menzerna Control Cleaner, Petzoldts Kontrollreiniger, Gyeon Prep usw. reicht aber auch aus.
Auftragen:
Für Auftrag legt man nun ein Suede Tuch über den Applikatorblock, sodass das Tuch die weiche Seite des Blockes abdeckt. Das ist die Seite, mit der man über den Lack geht. Beim CarPro Applikator waren bereits die Seiten längst aufgeschnitten, sodass man das Suede Tuch einfach in den Block reinquetschten konnte, sodass man es beim Auftragen nicht mal festhalten musste Nun tropft bzw. streicht man mit dem Coating Fläschchen über das Suede Tuch, sodass es über die komplette Länge mit dem Coating benetzt ist. Mit dem Applikatorblock streicht man das Coating über den Lack. Es wird empfohlen im Kreuzstrich zu arbeiten. Dort, wo man bereits mit dem Coating eine Bahn gezogen hat, kann man gut erkennen, dass sich eine dunkle Schicht auf dem Lack befindet. Mein Vater, der mir zugesehen hat, meinte, dass es wie eine weitere Klarlackschicht aussieht.
Nachdem ein Bauteil(oder halbes Bauteil im Falle der Motorhaube/Dach) versiegelt ist, benetzt man das Suede Tuch wieder mit neuem Coating und macht sich an das nächste Bauteil.
Abnehmen:
Ist man mit dem 2. Bauteil fertig, kann man das Coating vom ersten Bauteil abnehmen. Das Coating sollte mittlerweile abgelüftet sein und man erkennt ggf. einen leichten Benzinschleier. Beim Abnehmen sollte man spezielle Mikrofasertücher für Coatings nehmen. Diese haben eine andere Beschichtung. Für jedes neue Bauteil sollte man eine Fläche vom Tuch nehmen, mit der man noch nicht gearbeitet hat und somit frisch ist. Ein "volles" Tuch kann Reste vom Coating auf dem Lack hinterlassen und es entstehen Schlieren etc.
Wenn man nun das Coating abgenommen hat, sollte das Mikrofasertuch eher schwerfällig über den Lack gehen. An Stellen wo es noch "flutscht" ist noch kein Coating aufgetragen. Nach dem Abnehmen vom 1. Bauteil kann man kurz innehalten und dann an der 2. Bauteil gehen.
Nun kann man zum nächsten Bauteil gehen und wieder mit dem Auftragen starten. Dazu empfiehlt es sich das Suede Tuch 1x umzudrehen. Nachdem man die nächsten beiden Flächen versiegelt hat, sollte man das Suede Tuch so langsam auswechseln..
Finish:
Hat man nun das Coating auf den gesamten Lack auf- und abgetragen muss das Coating aushärten. In der Regel sollte der Lack 24h nicht in Kontakt mit Regen/Wasser kommen und 7 Tage nicht in Kontakt mit Shampoo. Beim Cquartz gibt es wie bereits angesprochen die Option mit dem Reload, falls man mit dem Wagen draußen stehen muss. Nach mindestens 1std Aushärtungszeit kann man das Reload auf den Lack sprühen und mit einem weichen Microfasertuch abnehmen. Bei dunklen Lacken sollte man das Reload verdünnen, da es ansonsten Schlieren hinterlassen könnte.
Hier ein Video vom Sheeting und Beading bei der ersten Wäsche in der Waschbox. Ich bin absolut zufrieden
(Sorry für das Filmen in hochkant )
Bilder gibt es dazu in meiner Fahrzeugvorstellung: Zurück zu rot - in den Fußstapfen vom Edition 35
Falls es noch Sachen zum Ergänzen gibt oder jemand Fragen hat, einfach hier in den Thread damit