Bremse macht Geräusche nach 1600 Km Einfahrzeit

  • Hallo zusammen,
    ich habe mit einem Freund vor 1600 Km die Bremsen auf der Vorderachse gewechselt, weil der Kolben rechts fest war und ich somit den kompletten Bremsbelag runtergefahren habe und die Bremsscheibe voller Riefen schlussendlich versehen war. Nun so weit so gut! Ich bin jetzt gerade mit Wagen 1400 Km vor kurzem über zwei Tage verteilt gefahren und es waren keine Geräusche zu hören. Heute als wir von unserem Waldspaziergang nach Hause fuhren mussten wir zweimal Geräusche von der Bremse vorne rechts vernehmen, wo auch bevor der Bremsenwechsel stattfand der Kolben fest war! Ich bin dann nach Hause gefahren und hab mal mein Kolleg angerufen und gefragt, was das sein könnte. Er meinte es könnte der Bremsattel fest sein oder der Kolben und ich solle einmal den Widerstand überprüfen, in dem ich die Bremsscheibe drehe. Diese konnte ich mit einer Hand bewegen, aber ich konnte sie jetzt nicht anschucken, dass sie nachläuft, aber das sollte ja normal sein, da ja die Achse und Zahnräder mitbewegt werden müssen. Bei dem Versuch auf einem Parkplatz nahegelegen meines zu Hauses, kam dan ein Nachbar und fragte mich, ob ich Probleme habe. Ich erzählte Ihm von meinem Bremsenwechsel und von den Bedenken die mein Freund äußerte. Er meinte er repariere selbst Autos und kenne sich damit aus und schaute sich unsere Montage der Bremse an und ließ mich die Bremse betätigen. Er meinte der Kolben sei nicht fest, da keine Bremsflüssigkeit auslaufe usw. und mit dem Bremssattel passe auch alles soweit. Ich fragte Ihn, ob ich mit dem guten Ding nochmal ne Strecke über 1000 km zurücklegen kann, da bei mir in kürze ein Umzug bevorsteht und er meinte ja, dass dies kein Problem sei und sich die Bremse nur noch einschleifen müsste. Im weiteren Gespräch offenbarte er mir, dass er KFZ-Meister sei. Die Geräusche die sich wie ein Schleifen anhörten führte er auf unsere Schmierpaste (Plastilup) zurück die bei Regen laut Ihm scheinbar abgetragen wird. Laut Ihm sei, dass einzig wahre die Kupferpaste. Ich hab die Story meinem Freund erzählt, der selbst schon einige Autobremsen gewechselt hat. Zudem ist er Industriemechaniker und hat einige Zeit in einer Motorradwerkstatt gearbeitet
    . Über die Aussagen des angebelichen KFZ-Meisters musste er nur nur Schmunzeln, weil er einige Aussagen für fraglich hielt. Z. B. die Aussage mit der Kupferpaste! Kupfer leitet ja sehr gut und stört somit leicht die Sensoren des ABS und es wird abgeraten eigentlich diese laut Ihm zu nehmen! Weiterhin kann ein Kolben schon durch kleinste Dreckpartikel verunreinigt werden, da es sich um eine H7 Passung oder so handelt und dieser dann Festsitzt. Ich bin mit dem Wagen nochmal ordentlich auf der Autobahn gefahren und hab immer wieder abgebremst und dann den Widerstand während des drehens an der Bremsscheibe links und rechts verglichen. Hierbei konnte ich rein subjektiv keinen Unterschied erkennen und es waren weiterhin die Bremsscheiben mit einer Hand bewegbar! Ich bin dan nochmal 40 km gefahren und ich konnte keine erneuten Schleifgeräusche vernehmen!


    Wie würdet ihr weiterhin vorgehen?


    Vielen Dank für eure Hilfe!


    Beste Grüße


    Hans

  • Kupferpaste funktioniert Problemlos.
    Wäre es anders, müsste Bremse / Steine / Sättel usw auch aus Plaste sein.
    Sind sie nicht, die Sensoren stecken sogar im Grauguss/Alugehäuse. Also auch Metall.


    Man nimmt je nach System aber tatsache Keramik, das hat was mit der Kontaktkorrosion zu tun.



    Ansonsten wäre es sicher interessant was ihr verbaut habt.
    ATE Seine haben zb je nach PKW / Modell, eine Einbaurichtung.
    Sind die falsch rum, quitscht es.

  • Vielen Dank für deine Hilfe!
    Deine Erklärung mit der Kupferpaste hört sich plausibel an und sollte ggf. aus uns unbekannten Gründen nicht mehr für die Montage der Bremsen verwendet werden. Vlt. handelt es sich aber auch , um ein Ammenmärchen, dass ich aufgeschnappt habe. Wenn mir hierzu ein Sachkundiger Auskunft erteilen kann, bin ich des Weiteren mit Dank verbunden!


    Verbaut wurde auf der vorderen Achse folgender Artikel: https://www.lott.de/de/i599857


    Das Geräusch, dass auftrat nahm ich und meine Freundin nicht als quietschen wahr, sondern eher als ein kurzzeitiges schleifen das ca. 1-2 Sek. andauerte. Dieses ist zweimal aufgetreten nachdem das Auto 5 Km bewegt wurde. Seitdem habe ich das auto 70 Km bewegt und keinerlei Geräusche konnte ich mehr vernehmen. Ich möchte noch einmal darauf aufmerksam machen, dass das Auto zuvor 1600 Km zurück gelegt hat mit den neu verbauten Bremsscheiben und Bremsbelägen.


    Was denkt Ihr kann, ich das Auto ruhigen Gewissens weiterhin fortbewegen und können diese Geräusche nach der genannten Laufzeit noch als Einschleifgeräusche gewertet werden? Laut dem Meister, wurden die Teile korrekt verbaut!


    Wie würdet Ihr vorgehen!


    Besten Dank für Eure Hilfe!!!


    Freundlich Grüßt der
    Hans

  • ATE Steine haben wie erwähnt, ggf eine Laufrichtungs-Bindung.
    Diese "Bremspaste" ist zb genau so ein Humbug wie das man Kupferpaste nicht verwenden soll.


    Aber das ist wie beim Öl. Manch einer schwört drauf... :D



    Zitat

    und sollte ggf. aus uns unbekannten Gründen nicht mehr für die Montage der Bremsen verwendet werden.

    Kupferpaste kann man immer nutzen. Bei Alu-Sätteln ist Keramikspray/Paste vorzuziehen.
    Aber auch da funktionert Kupferpaste vom Prinzip her, problemlos.
    Mache ich seit knapp 25 Jahren so, und es gab noch nie Probleme.

  • Hey Robin,
    vielen Dank für deine Hilfe!


    Wie würdest du den weiter vorgehen?
    Kann man nach 1600 Km noch von Einschleifgeräuschen reden?


    Laut dem Meister haben wir alles korrekt verbaut und mein Freund hat wirklich auch schon einige Bremsen gewechselt.


    Wie gesagt bin ich mit dem Wagen nochmal ordentlich auf der Autobahn gefahren und hab immer wieder abgebremst und dann den Widerstand während des drehens an der Bremsscheibe links und rechts verglichen. Hierbei konnte ich rein subjektiv keinen Unterschied erkennen und es waren weiterhin die Bremsscheiben mit einer Hand bewegbar!


    Der KFZ-Meister hat den Freilauf zudem als vollkommen normal gewertet.


    Ich muss in den nächsten Tagen nochmal gut 1500 Km zurücklegen, da ein Umzug bevorsteht und Wohnungen angeschaut werden müssen.

  • Schwer zu sagen.


    Reines "quitschen" ist sicher nicht dahingehend gefährlich, das man nicht mehr fahren kann.


    Schau auf die Bremssteine, da sind große Pfeile drauf wenn denn dann.


    Zeigen die nicht in Lauufrichtung, haste das "Problem".
    Ansonsten quitschen die auch gern wenn Aufnahme nicht sauber ist und die Steine klemmen.


    Ich zb demontiere die Sattelhalter immer und entferne erst groben Dreck, dann werden die gestrahlt.
    Und dann wenn noch nötig mit der Bremsenfeile in einen quasi Neuzzustand gebracht.


    Dann Kupferspray / Keramik und ab dafür.
    Wichtig auch, die Führungsbolzen und deren Aufnahme. Macht man die nicht, geht es auch da gern schwergängig /klemmt.


    Normal ist das alles kein Hexenwerk. :)

  • Wie prüfst Du den Widerstand während des drehens an der Bremsscheibe links und rechts? Auto aufbocken und Räder abmontieren?
    Ich hatte wahrscheinlich mal ein Steinchen zwischen Bremsscheibe und Schutzblech, das machte ein fürchterliches Geräusch. Ich bin dann, nachdem ich augenscheinlich nichts feststellen konnte, kurz rückwärts gefahren und es war wieder weg.
    Wenn mehrere Leute sagen es ist alles korrekt verbaut, das Auto ordentlich bremst und es sonst freigängig ist, gibt es eigentlich keine Bedenken weiter zu fahren.
    Nach 1600 km sollte alles so weit eingeschliffen / angepasst sein.

    VCDS HEX-V2 vorhanden, für Codierungen oder Fehler auslesen im Raum Gera -> PN


    Es geht doch nichts über Bodenfreiheit

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