Wie richtig lacken?

  • Wenn die Adressen in NRW oder noch besser im Ruhrgebiet sind, her damit :D


    Ins Ötzi-land will ich nicht unbedingt fahren um mir die Sachen lackieren zu lassen 8o:D oder meinst du Internetseiten?

  • auch an mich bitte, versuche naemlich dasselbe wie die anderen, d.h. v6 front- hecklippe lackieren. also wenn ihr schon irgendwelche erzaehlenswerte erfahrungen habt lasst es mich bitte wissen hier im thread. z.b. hab ich auch schon 800er aber wenn ihr meint 200er erst benutzen dann mach ich das. :P


    mfg
    Dennis

  • Die Quellen von atomicfan sind leider nicht die besten.. habe bei ihm einiges bestellt, nix kam
    Schlechter Kontakt.. zum Glück habe ich nix bezahlt

  • Glaub beim Timo.. Magic Color


    Ich mein, keine Antwort auf Mails nix.. also :(

  • das ist wahr ich hab auch 2monate auf die sachen gewartet aber sie kamen an

  • Ja schön das die kamen! Nur ich wollte ne Bestellung aufgeben und wenn er nicht in der Lage is, mir ne Auflistung samt Preis zu schicken, kann ich nix für
    und 2 Monate warten, sorry.. aber so dolle is er dann auch nicht, denn von Kundenzufriedenheit hält er nicht viel

  • Zitat

    Original von atomicfan
    bei wem hast du bestellt, bei ronny ???


    ?(


    Gruß
    Ronny

  • Also das Thema ist zwar schon lange abgehakt aber ich muss jetzt trotzdem noch meinen senf dazugeben! hab es grad hinter mir, einige plastikteile (nicht nur meine) mit lack zu veredeln!!!


    Also:


    1. hab ich die Teile vom auto abmontiert
    2. mit Wasser grob gereinigt
    3. mit Silikonfugenreiniger gesäubert (da geht erstaunlicherweise noch ne menge runter)
    4. Rotationsschleifer mit ner 120er scheibe bestückt und dann die Teile erst mal richtig grob geschliffen (auch derberes aufdrücken hat nicht geschadet ;) )
    5. mit ner 240er scheibe weiter gemacht (zwischendurch immer gut säubern, damit man den fortschritt erkennt)
    6. griff zur 400er (Stino-Schleifpad) und manuell weitergearbeitet (vorallem Ränder und letzte Feinheiten)
    7. mit nem 1000er Schleifpad die Oberfläche entgradet und noch mal alles "glatt" geschliffen. (höher 1000er Körnung find ich für hobbylackierer sinnlos, weil man sowieso nicht mehr in diesen dimensionen unterscheidet als leihe)
    8. Noch einmal mit Silikonentferner gereinigt, dass alles dann weg ist, einziehen/ verfliegen lassen und schon geht der spaß los.
    9. Haftvermittler für Kunstoff (im kfz bereich) aufgetragen
    10. mit 1000er Schleifpad blank schleifen
    11. normale KFZ Universalgrundierung (grau) aufgetragen (2-3 dünne schichten) > dadurch sieht man letzte Unebenheiten und kann noch korrigieren
    12. Spezielle KFZ Kunstoffgrundierung (in klarer ausführung)
    aufgetragen (2-3 dünne schichten) und immer wieder zwischendurch mit 1000er Schleifpad arbeiten (auf trockener Fläche)



    Hinweis: Ich habe in einem warmen Raum lackiert und auch noch zusätzlich mit Trockengeschleunigern gearbeitet (grundierte schichten auch mal einen tag zwischendurch aushärten lassen)



    Hab das Ergebnis der Grundierung dann mal einem Lackierer gezeigt und der war selbst begeistert, wie ich das (als Leihe!!!) hinbekommen hab.


    Anschließend nur noch mit dem Lack überziehen und je nach bedarf Klarlack (mehrere Schichten) drüber.


    Wenn die Teile komplett ausgehärtet sind einfach anbauen.


    Und es hat alles so toll funtioniert.
    (Aber Aufpassen: Manche Grundierer vertragen sichaufgrund ihrer chemischen zusammensetzung nicht mit dem Lack auf Wasserbasis >>> Lack gräuselt sich nach dem Lackieren!!!)


    So, Ich habe fertig!

  • ohne grundierung /füller würde ich auf kunststoff nix lacken.
    anschleifen mit 240er, alles gröbere macht euch nur mehr arbeit, denn ihr müsst die fiesen schleifriefen dann mit mühevoller arbeit wegschleifen. es sei denn ihr wollt 20 schichten füller draufhauen oder euch teuren standox füller zum spritzen mit der pistole, kaufen.
    die noppen sollten ganz runter! denn wenn noch rückstände von noppen da sind, heisst das auch dass noch "täler" zwischen den noppen sind, diese könnt ihr logischerweise nicht anschleifen, es sei denn eure finger haben einen durchmesser von 0,1 mm.


    wenns anständig werden soll dann geht ihr so vor:


    - teile mit 240 er glattschleifen, komplett von den noppen befreien.
    - mit silikonentferner gut reinigen und 5 min ablüften lassen
    - primer/füller kombo auftragen (es gibt von veilen herstellern bereits kombinationen aus primer und füller. primer=haftvermittler | füller=porenschliesser. primer ist bei der lackierung von kunststoff meiner meinung nach definitiv von nöten, zumindest wenns anständig werden soll. und nein, bitte jetzt keine grundsatzdiskusson beginnen;))
    - getrockneten primer/füller mit 400er glattschleifen, es sei denn der hersteller schreibt anderes papier vor
    - basislack drauf, 2x im kreuzgang
    - klarlack
    - eventuelle staubeinschlüsse mit 2000er nassschleifen entfernen, hochglanzpolieren (zb mit nem felgenpoliturset aus dem baumarkt. davon feinpolitur und weichen schwann benutzen) und zum schluss mit ganz normaler autopolitur polieren.


    edit:


    nicht nur die sichtbare stelle bearbeiten, immer über die kante gehen.

    Einmal editiert, zuletzt von G4-sTyLeZ ()

  • Ich dachte ich schreib mal ein kleines Handbuch, für alle die nicht zum Lackierer wollen. Aber denkt daran: Es hat seine Gründe, warum Lackierer ihren Beruf erlernen
    Verbesserungen? Her damit


    1. Schleifen


    - Große Flächen mit Exenterschleifer abschleifen. Sehr feines Papier verwenden
    (mind. 1000er Körnung)
    - Kleinere Flächen per Hand gleichmäßig Nassschleifen (800-1200)
    - An Ecken/Kanten sehr vorsichtig scheifen, da man sehr hier schnell Unebenheiten bekommt
    : Darauf achten, keine Mulden in den Lack zu Schleifen



    1a. Spachteln


    - Bei kleineren Beulen Feinspachtel/Glasfaserspachtel auftragen (laut anweisungen)
    - Austrocknungszeit beachten und einhalten(!!!)
    - Gespachtelte Stelle abschleifen (800-1200 nass)
    : Bei Kunststoff muss spezieller Kunststoff-Spachtel verwendet werden.
    : Über gespachtelte Stellen MUSS grundiert werden



    2. Haftgrund/Primer/Filler


    -- Vor einer Lackierung sollte immer Haftgrund (oder entsprechendes) aufgetragen werden--
    - Fläche reinigen. Mit Brennspiritus abwischen und danach mit antistatischem Tuch (Lackiergeschäft)
    den Staub entfernen
    - Haftgrund auftragen. Im Kreuzgang (schichten immer 90° gedreht) dünne Schichten sprühen.
    dazwischen 2-3 minuten warten.
    - Gut trocknen lassen! Je nach größe der Fläche, muss man bis zu 24 Stunden warten, bis vollständige
    Austrocknung erreicht ist
    - Schleifen (1000-1200 nass)
    : Die Fläche muss nun absolut glatt sein! Der Lack deckt nichts ab - jede fehlerhafte Stelle
    wird (besonders durch metalliclacke) hervorgehoben. Notfalls Haftgrund auftragen-schleifen wiederholen.
    : Bei Kunststoff muss man spezielle Kunststoff-Grundierungen verwenden.



    3. Lackieren - Dose


    -- Dosenlacke sind minderwertig. Zudem verstopfen die Dosenventile oft und erzeugen dicke Lacktropfen --
    -- Nur für kleinere Lackierarbeiten zu empfehlen --


    - Fläche wie bei "2." reinigen (sehr gründlich, nach dem Reinigen keinesfalls anfassen)
    - Dosen gut schütteln (!) und an Zimmertemperatur (20°C) angleichen lassen (falls zu kalt ist der Lack dünnflüssig)
    - Im Kreuzgang dünne(enorm Wichtig! besonders bei Metallic) Schichten auftragen, dazwischen 2-3min warten
    max. 3-4 Schichten sprühen
    - Lack ca. 10-20min antrocknen lassen



    3a. Lackieren - Pistole


    - Pistole richtig einstellen, kommt auf modell an
    - Düse auf vertikaler Strahl stellen (wenn einstellbar)
    - Farbe mit verdünnung mischen (normalerweise bekommt man gute Farbe unverdünnt, daher muss man dies selbst machen)
    i. d. R. gilt 500ml Farbe -> 250-500ml Verdünnung.
    - Auf einer Pappe probesprühen und Menge einstellen. Mit einer Schicht muss soviel Lack aufgetragen werden,
    dass der Untergrund gerade verschwindet oder noch leicht sichtbar ist.
    Keinesfalls zuviel(läuft) oder zuwenig(struktur).
    - Vor Beginn sicherstellen, dass der Kompressor eingeschaltet ist (man merkt es nicht sofort, wenn der Druck fällt)
    - Im Kreuzgang gleichmäßig eine Schicht sprühen, optimalen Abstand einhalten (auf pappe testen).
    - zwischen schichten 2-3min warten, max 2-3 schichten.
    - Lack ca. 10-20min. antrocknen lassen



    4. Klarlackieren (Dose/Pistole siehe oben)


    - Im Kreuzgang dünne Schichten auftragen (Klarlack muss extrem dünn sein, sonst wird er trüb)
    - dazwischen 2-3min. warten. 1-2 schichten sollten genügen.


    ---- Jetzt gut trocknen lassen (mind. 24 Stunden) ----



    5. Glanz


    Nach ca. 5 Tagen die lackierte Fläche mit Politur gründlich behandeln.



    6. Tips und Erfahrungen:


    - Auf folgende Umgebung sollte man achten:
    Schlecht: pralle Sonne, zu hohe Temperatur, zu niedrige Temperatur, Wind, Staub, Wasser
    Gut: Boden nass machen (bindet Staub), Zimmertemp, gute Beleuchtung, windstill (atemmasken!)
    optimal: Aus stabilem holz ein Gerüst bauen (je nach Größe des teiles), in einem Lackierladen große
    abdeckplanen kaufen und ziemlich dich über das Gerüst legen, auch auf den boden. Mit Klebeband die Ränder
    abdichten. Am boden einen Abzug einbauen (z. B. Dunstabzug, Ventilator), der den lackiernebel/staub nach
    draußen saugt.
    - Wenn der Lack verläuft gleich aufhören. Es nützt nichts großartige Rettungsversuche zu starten. Trocknen lassen
    abschleifen und neu beginnen.
    - Gründlich abkleben und restliche teile abdecken. Optimal: Entsprechende Teile abbauen
    - Den Lack während der Trocknungszeiten keinesfalls berühren oder mit Wasser in Verbindung kommen lassen. Selbst
    wenn er trocken aussieht, können untere Schichten noch feucht sein.
    - In der ersten Woche die Waschanlage meiden, da die Bürsten den Klarlack regelrecht aufschlitzen können
    - Vor dem eigentlichen Lackieren unbedingt an anderen Teilen (alte autoteile) üben

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