Ich habe auch schon einige Probefahrten gemacht (habe ja aber auch schon häufig das Auto gewechselt). Bisher hat eigentlich eine Probefahrt immer geklappt, ich such allerdings auch kein Bentley oder nen M5 aus, sondern eher "realistische" Autos. Aber teilweise haben sie mir auch Neuwagen aus dem Schaufenster mit roter Nummer gegeben.
Neulich habe ich es mal nicht hinbekommen, obwohl ein potentielles Kaufinteresse in naher Zukunft wirklich nicht ausgeschlossen ist. Ich habe mir einen R32 angeguckt. Der Wagen stand bei dem VW-Händler an der Straße, angemeldet, sogar mit Winterrädern drauf. Das Auto ist knapp 2 Jahre alt und hat 15000 km gelaufen (also nicht im Entferntesten ein Neuwagen). Nachdem ich dann fast um einen Verkäufer "betteln" musste, durfte ich mich dann mal reinsetzen, den Kofferraum begutachten (gäähn), einige Fragen zum Auto und der Ausstattung gestellt und stellte dann schließlich die Frage, ob eine Probefahrt möglich sei. Er meinte "Nein!". Ich dachte ich hör nicht richtig, fragte nach dem Grund.... ".... das würden sie nicht machen, nur wenn ernsthaftes Kaufinteresse vorliegen würde..." . Auch auf weitere Fragen hin, was denn ernsthaftes Kaufinteresse bedeuten würde, redete er sich ungeschickt raus und meinte am Schluss noch: das Kennzeichen meines Autos sei ja nicht aus Kiel, ich würde hier eh kein Auto kaufen! ....der blanke Hohn, ich fahre mein 9. Auto und habe noch keines in meiner Heimatstadt gekauft... habe dadurch fast ganz Deutschland bereist.
Fazit: ich habe selten einen so sturen, alten und unbeweglichen Autoverkäufer gesehen. 1 Tag später hatte ich dann einen Wagen von der Konkurrenz, einen neuen Cooper S und fuhr an dem betreffenden Autohaus vorbei... zufällig stand der alte Verkäufer draußen. Am liebsten wäre ich angehalten und hätte gefragt, ob er mitfahren wolle...
Fazit 2: mein Kumpel und ich haben danach eine E-Mail an VW und an den Geschäftsführer des Autohauses geschrieben (er war dabei), in der unsere Enttäuschung und Entsetztheit zum Ausdruck kam. Das Autohaus selbst hat sich nicht gemeldet, VW schrieb zurück, dass es sich um ein Missverständnis gehandelt haben müsse... sie hätten Rücksprache mit dem Herrn XY aus dem betreffenden Autohaus gehalten...
Fazit 3: bei BMW ist man dichter am Kunden. Man hört ja viel über VW-Verkäufer... und bei dem traf, wie man merkt, vieles zu...
EDIT: hier mal die original Wortlaute der Mails:
Unsere Mail:
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute (06.03.2007) informierten wir uns im „Autohaus Nord“ in Kiel über den Golf V R32, jedenfalls versuchten wir dies.
Nach einer eigenständigen Runde durch das Autohaus gelang es uns, einen Verkäufer anzusprechen. Herr „Heinz Schaper“ wirkte gelangweilt und desinteressiert, begleitete uns jedoch zu einem zugelassenen R32 auf den Betriebshof und lies uns das Fahrzeug in Augenschein nehmen. Nachdem wir auf unsere technischen Fragen bezüglich des Navigationsgerätes schon nicht hinreichend eine Antwort bekommen konnten, wurde uns schlicht und einfach eine Probefahrt mit der Begründung verweigert, wir hätten ohnehin kein Kaufinteresse und daher sei eine solche Fahrt nicht möglich.
Wir fragen uns, wie es möglich sein soll, sich eine Meinung über ein solches Fahrzeug zu bilden, wenn man eine Probefahrt anscheinend erst dann machen darf, wenn eine Unterschrift schon fast unter einem Kaufvertrag steht. Wir sind beide begeisterte Golf V Eigentümer verschiedener Motorisierung und sind durchaus (nur nicht unter solchen Umständen) an einem solchen Fahrzeug interessiert. Uns grundlos kein Kaufinteresse zu unterstellen und uns vom Hof zu jagen erscheint unverschämt und übertrieben gleichgültig. Geradezu grotesk mutete das weitere Argument des Verkäufers an, unser Fahrzeug sei „ja nicht in Kiel zugelassen“ und daher sei ein Kaufinteresse ja von vornherein auszuschließen. Ein Witz! (Wir haben insgesamt bereits 11 Fahrzeuge in ganz Deutschland gekauft und gefahren)
Bedauerlicherweise mussten wir feststellen, dass solche Unfreundlichkeit und mangelnde Servicebereitschaft gegenüber Kunden immer noch anzutreffen ist und die Bereitschaft für eine Marke mit so hohem Anspruch wie Volkswagen auch etwas mehr Geld auszugeben sich nicht in der Kundenbetreuung widerspiegelt.
Mit freundlichem Gruß,
M. Kruse &
M. Rebentisch
Antwort VW:
Guten Tag, Herr Rebentisch,
guten Tag, Herr Kruse,
schoen, dass Sie sich an uns wenden und uns so die Gelegenheit zu einer Stellungnahme geben!
Wir bedauern sehr, dass es zwischen Ihnen und Herrn Schaper vom Autohaus Nord zu Unstimmigkeiten gekommen ist. Natuerlich haben wir sofort dort angerufen, um den Sachverhalt zu klaeren. Man versicherte uns, dass jedem Wunsch im Rahmen der Moeglichkeiten entsprochen wuerde, wenn ein Besucher ernsthaftes Interesse signalisiert. Ist es moeglicherweise nur zu einem Missverstaendnis gekommen? Wir wuerden uns freuen, wen es bald zu einer „Loesung“ kaeme.
Haben Sie noch einen Wunsch? Dann melden Sie sich einfach!
Freundliche Gruesse
Ihr Volkswagen Dialog Center
